Folge 10: Unterarmmuskulatur III (dorsale oberflächliche Schicht)

Folge 10: Unterarmmuskulatur III (dorsale oberflächliche Schicht)

Oberflächliche Schicht der dorsalen Unterarmmuskeln:

  • M. extensor digitorum
  • M. extensor digiti minimi
  • M. extensor carpi ulnaris.

Alle Muskeln entspringen vom Epicondylus lateralis humeri und werden durch den N. radialis innerviert.

M. extensor digitorum

Der Musculus extensor digitorum (lat. für „Fingerstrecker“) besitzt vier Ansatzsehnen. Diese ziehen gemeinsam mit der Ansatzsehne des Musculus extensor indicis durch das vierte Sehnenscheidenfach des Retinaculum extensorum. Am Handrücken sind die Sehnen durch Brücken (Connexus intertendinei) miteinander verbunden. Dadurch wird ein isoliertes Strecken einzelner Finger verhindert.

Der Musculus extensor digitorum streckt die Hand und die 2.–5. Finger bis zur Mittelphalanx. Da seine Sehnen bereits am mittleren Trakt der Dorsalaponeurosen enden, ist er nicht an der Streckung der Fingerendglieder beteiligt; dies ist Aufgabe der Mm. lumbricales.

M. extensor digitorum
Ursprung - Epicondylus lateralis humeri
Ansatz - Dorsalaponeurosen des 2. bis 5. Fingers
Innervation - Ramus profundus nervi radialis
Blutversorgung - A. und V. interosseus posterior
Funktion - Extension der Fingergelenke
- Extension des Handgelenks
- Extension im Ellenbogengelenk

M. extensor digiti minimi

Der Musculus extensor digiti minimi (lat. für Kleinfingerstrecker) gehört funktionell zum Musculus extensor digitorum, da er aber eine eigene Sehne besitzt, wird er separat betrachtet. Die Sehne verläuft durch das fünfte Sehnenscheidenfach des Retinaculum extensorum


M. extensor carpi ulnaris.

Der Musculus extensor carpi ulnaris (lateinisch für „ellenseitiger Handstrecker“ oder „ulnarer Handstrecker“) besitzt zwei Muskelköpfe: ein Caput humerale (Oberarmkopf) und ein Caput ulnare (Ellenkopf). Die Ansatzsehne zieht durch das sechste Sehnenscheidenfach des Retinaculum extensorum.

Der Musculus extensor carpi ulnaris ist verantwortlich für Streckung und Ulnarabduktion (Abknicken der Hand in Richtung kleiner Finger) der Hand im Handgelenk. Bei fortgesetztem Einsatz streckt er das Ellbogengelenk.

Trotz seines Namens wird der M. extensor carpi ulnaris vom hinteren Zwischenknochennerv (Nervus interosseus antebrachii posterior, C7 und C8) innerviert, der eine Fortsetzung des unteren Zweiges des Nervus radialis ist.[1]

Der Tennisellenbogen (Epicondylitis) ist eine häufige Verletzung des Musculus extensor carpi ulnaris. Diese Verletzung tritt bei denen auf, die wiederholt Arm-, Ellbogen- und Handgelenksbewegungen durchführen, besonders wenn ein Gegenstand fest ergriffen wird.


Lerntipp 🫀

💡
Auf Youtube kannst Du mittels der Kapitelfunktion gezielt einzelne Muskeln nachhören.