Chemische Sinne - Schmecken

Physikumsnotizen mit Basics und Fakten zum Thema "Chemische Sinne - Schmecken".

Chemische Sinne - Schmecken
NEUROtiker, CC BY-SA 3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/, via Wikimedia Commons
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Das sind meine Notizen, die ich erstellte hatte zur Vorbereitung aufs Physikum.

Schmecken: Grundlagen und Mechanismen

  1. Geschmacksrichtungen:
    • Fünf grundlegende Geschmacksrichtungen: süß, sauer, salzig, bitter und umami.
  2. Lokalisation der Geschmackswahrnehmung:
    • Geschmackswahrnehmung erfolgt auf der gesamten Zunge.
    • Zusätzliche Bereiche für spezifische Geschmacksrichtungen: süß, sauer und bitter.
  3. Besonderheit von bitterer Wahrnehmung:
    • Niedrige Schwelle für Reiz-Auslösung bei bitteren Geschmäckern, da bitter oft Gefahr (z.B. Giftstoffe) signalisiert.
  4. Innervation der Geschmackswahrnehmung:
    • Die vorderen zwei Drittel der Zunge: Nervus facialis (Chorda tympani).
    • Das hintere Drittel der Zunge: Nervus glossopharyngeus.
    • Der Rachen: Nervus vagus.
  5. Lokalisation der Geschmacksinneszellen:
    • Geschmacksinneszellen in Geschmacksporen, die sich zwischen den Zellen des Zungenepithels befinden.
    • Geschmacksinneszellen haben Mikrovilli mit spezifischen Rezeptoren für die verschiedenen Geschmackswahrnehmungen.
  6. Verteilung der Geschmacksporen:
    • Geschmacksporen in Papillae vallatae, foliatae oder fungiformes, aber nicht in den filiformes.
  7. Signalkaskade der Geschmackswahrnehmung:
    • Geschmacksinneszellen sind sekundäre Sinneszellen und können kein eigenständiges Aktionspotenzial auslösen.
    • Transduktion des Signals führt zum Aktionspotenzial im ersten Neuron, das in den Ganglien der jeweiligen Nerven liegt.
    • Konvergenz auf das zweite Neuron im Nucleus tractus solitarii in der Medulla oblongata.
    • Weiterleitung der Signale zu den Projektionsarealen im Gehirn: Operculum insulae und Gyrus postcentralis nahe dem Sulcus lateralis. Hier erfolgt die eigentliche Geschmackswahrnehmung.
  8. Detaillierte Signalkaskade:
    • Saurer Geschmack: H+-Ionen blockieren Kaliumkanäle, führen zur Depolarisation.
    • Salziger Geschmack: Erhöhter Natrium-Einstrom verursacht Depolarisation.
    • Bitter, süß und umami: G-Protein-gekoppelt, aktivieren Phospholipase, Bildung von IP3, erhöhter Calcium-Einstrom über TRPM-Kanäle, was zur Depolarisation führt.
    • Süßer Geschmack: Zwei Mechanismen der Depolarisation:
      • Süße Aminosäuren über Natriumkanal.
      • Süße Kohlenhydrate über G-Protein-gekoppelten Kanal, Erhöhung der intrazellulären cAMP, Schließen der Kaliumkanäle, führt zur Depolarisation.
  9. Wahrnehmung von Schärfe:
    • Schärfe wird nicht von Geschmackssinneszellen, sondern über den Nervus trigeminus vermittelt.