Perfekte Notizen in der Vorlesung schreiben

Gute Vorlesungsnotizen zu machen ist eine Kunst. Alles mitschreiben? Nichts mitschreiben? Nur Schlagwörter notieren?

So ging es mir lange Zeit. Ich wusste einfach nicht wie ich gute Notizen in der Vorlesung anfertigen soll. Keine Notizen anzufertigen erschien mir auch nicht richtig. Meistens orientieren sich die Professoren an den Vorlesungen für die Klausur. Im Vorlesungssaal gehen sie ausführlich auf Themen ein, welche sie als relevant erachten und meistens auch prüfen.

🧭 Den Überblick gewinnen

Morgens 7 Uhr. Ich schaue in deinen Kalendar „Welche Veranstaltungen habe ich denn heute …? Ahja, Biochemie um 8 Uhr, danach noch Physiologie. Mal gucken was wir heute machen“. Das war ein typischer Morgen von mir im 1. Semester.

Ich habe die Vorlesungen einfach auf mich zukommen lassen. „Mal schauen was der Prof heute macht.“ Meistens konnte ich dann noch die ersten 30 Minuten folgen. Dann habe ich ziemlich schnell den Überblick verloren. „Gehört jetzt diese Folie noch thematisch zu der vorherigen? Oder ist das schon ein neues Thema? Egal ich arbeite es eh zuhause nach.“

Zum Glück gibt es die Folien der Vorlesung fast immer vorab schon online. Inzwischen setze ich mich jeden Abend vor der Vorlesung hin und skimme durch die Folien, welche wahrscheinlich am nächsten Tag Thema sind. Wenn man einen sehr gut strukturierten Prof hat, ist meistens sogar schon genau das Thema und die entsprechenden Folien angegeben.

Dann versuche ich aus den Überschriften der Folien eine Mindmap zu erstellen, welche Themen und Punkte in der Vorlesung besprochen werden. Das ist der erste wichtige Schritt. So erkenne ich welche Folien wirklich zusammen gehören und darüber hinaus direkt wie viel Aufmerksamkeit ein Thema bekommt.

Das skimmen, Folien sortieren und die Mindmap erstellen kostet mich meistens zwischen 10-20 Minuten. Dann habe ich alles beisammen um gut vorbereitet in die Vorlesung am nächsten Tag zu gehen.

Skimmen, Folien sortieren und die Mindmap erstellen kostet mich meistens zwischen 10-20 Minuten.

🎨 Der Farbencode

In der Vorlesung wird es bunt. Ich habe mir ein Farbensystem zurecht gelegt, welches ich stringent in allen meinen Notizen und darüber hinaus auch in allen meinen anderen Lernmaterialien verwende. Sei es Markierungen in Bücher, auf Folien oder beim Erstellen von Anki-Karten.

• Weiß ~ sind alle Schlagwörter bzw. Stichpunkte
• Rosa ~ sind Synonyme
• Grün ~ Definitionen von Schlagwörtern und Stichpunkten
• Gelb ~ sind entweder Konzepte oder Verbindungen von mehreren Schlagwörtern
• Lila ~ ist eine zusätzliche Info oder Erklärung zu einem Begriff
• Rot ~ ist besonders wichtig. Meistens wenn der Professor sagt, dass etwas klausurrelevant ist
• Blau ~ sind klinische Aspekte zu einem Thema

✍🏻 Neu anordnen und Wichtiges Notieren

Mit den Farben ergänze ich während der Vorlesung die Mindmap. Vor allem achte ich darauf ob der Dozent etwas sagt wie „Das sollten Sie sich vor der Klausur nochmal gut anschauen“ oder „Das müssen Sie auf jeden Fall können“. Diese Sachen markiere ich sofort rot.

Auch habe ich die Erfahrung gemacht gut auf Synonyme zu achten. In der Medizin gibt es oft für ein und die selbe Sache 3-4 verschiedene Begriffe. Hier notiere ich mir sofort das die entsprechenden Synonyme.

Während der Vorlesung muss ich die Mind map oft umstellen und neu anordnen. Das empfinde ich als absolut positiv, denn so muss ich die ganze Vorlesung über konzentriert bleiben und denke aktiv nach über alle Zusammenhänge nach.

📚 Zuhause Inhalte ergänzen und Verknüpfungen erstellen

Zuhause arbeite ich ich die Vorlesung mit Amboss oder einem guten Lehrbuch nach und ergänze wichtige Informationen, welche zu viel Zeit in der VL gekostet hätten auszuschreiben. Also insbesondere oft Konzepte, Erklärungen und klinische Aspekte.